Donnerstag, 26. Februar 2009

Originäre Völker erzählen Geschichten


Die Völker im Urzustand zeichnen die Geschehnisse um sie herum nicht auf. Die Dinge, die geschehen sind, werden in einer Weise wiedergegeben, die sie, je nach der konkreten Situation, in der sie erzählt werden, verändert. Die ursprünglichen Fakten verändern sich, werden durch neue Aspekte angereichert und - infolge des Einflusses anderer Kulturen oder im Zusammenhang mit anderen historischen Momenten sozusagen neu geschaffen - bilden am Ende ein mixtum compositum aus Dichtung und Wahrheit. Nur mit Hilfe der Poesie, in der Form von Liedern und Sagen, vermögen originäre Völker die Daten ihrer Geschichte festzuhalten und wiederzugeben. In der Regel handeln derartige Lieder und Sagen von großen öffentlichen Ereignissen, von den Taten der Helden, von Königen und Häuptlingen, von Schlachten und von der Tapferkeit der Krieger. Chroniken der Geschichte aber setzen organisierte Staatswesen voraus.

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