Mittwoch, 8. Oktober 2008

Die Kunst der Bahianerin Jamile do Carmo als Interpretation der Welt



















Bahia war von Beginn der Eroberung her eine „Hochburg" der Franziskaner. Zu den imposantesten Kirchen gehört die neben dem Convento do Carmo gelegene Igreja do Carmo. Mir ist das Museu do Carmo in guter Erinnerung geblieben. Unter den dort ausgestellten Figuren befindet sich auch o Cristo da coluna, der Gegeißelte, an eine Säule gefesselt, mit blaugeschlagenem Rücken. Bei der Betrachtung der realistischen Darstellung des Cristo da coluna fielen mir die Marterinstrumente ein, die ich im Museo do Açúcar von Recife gesehen hatte, mit denen man entflohene Negersklaven zu quälen pflegte, wenn sie auf der Flucht wieder ergriffen worden waren. Im Museo de Arte Sacra von Salvador fand ich eine ganze Reihe von Darstellungen der Madonna. Ein Tourist aus Belém sprach mich an: "Ich denke, jeder Künstler hat Maria nach seiner eigenen Vorstellung dargestellt." Ich antwortete: „Para mim todas elas têm cara de portuguesa - in meinen Augen sehen sie alle wie Portugiesinnen aus." Der Gesichtspunkt der Kolonisatoren prägte die kirchliche Kunst Lateinamerikas. Man sollte im Nordosten eigentlich schwarze Christusfiguren haben.
Es gibt jedoch eine bemerkenswerte Ausnahme von der Regel, nämlich im Kontext der Igreja de Nossa Senhora do Rosário dos Pretos auf dem Pelourinho in Salvador, über welche Jamile do Carmo eine hervorragende Arbeit vorgelegt hat. Sie zeigt auf, wie sich in der Artikulation der Kunst, vor allem der Musik, der Poesie, des Tanzes und des Theaters, aber auch in der plastischen Kunst und Ikonographie, der Malerei und Bildhauerei, Architektur gerade auch das ethnische Gedächtnis eines Volkes eindrücklich manifestiert, zunächst in Gestalt eines religiösen Synkretismus, der jedoch gleichzeitig eine kulturelle Amalgamierung bewirkt.
Als Beispiel zur Darstellung und Interpretation ihrer Thesen hatte Jamile die Irmandade do Rosário dos Pretos in Salvador, eine der ältesten und bekanntesten Bruderschaften katholischer Schwarzer Brasiliens, ausgewählt. Sie entstand bereits 1685, als die von weißen Priestern und Gemeindegliedern der Kathedrale diskriminierten Angolaner und Crioulos sich im Schutz der Mutterkirche an deren Peripherie (um nicht zu sagen: in deren „Hinterhof") zu einer Bruderschaft zusammenfanden. 1704 begannen sie mit dem Bau einer eigenen Kirche. Sie arbeiteten während der Nacht, da sie tagsüber ihren Herren zu dienen hatten. Die von den Mitgliedern selbst geleisteten Bauarbeiten an „ihrer" Kirche dauerten während des gesamten 18. Jahrhunderts an. Der Name - „vom Rosenkranz der Schwarzen" - rief bei den Sklaven die Erinnerung an den in Afrika gebräuchlichen ifã-cordão hervor, ein aus Muscheln und Nüssen angefertigtes Amulett, mit dessen Hilfe man die Zukunft vorauszusehen versuchte. Der Geist des Candomblé war bei den Sklaven stets präsent. Dies zeigte sich bei den Prozessionen ebenso wie bei der Gestaltung der Feste; selbst die Messen in der Igreja de Nossa Senhora do Rosário dos Pretos waren mehr bahianisch als römisch. Das Morgenrot der Ökumene kündete sich bereits von ferne an.
Die Kunst war für die Sklaven die einzige „Sprache", in der sie ihre Gefühle frei ausdrücken durften. Dabei war für sie auch die Frage der Hautfarbe der Hauptfiguren im christlichen Erlösungsmythus - des Heilands und der Gottesmutter - ein wichtiger Faktor. Der „Sohn" war dem europäischen Denken entsprechend weiß, ergo mußte auch Gottvater ein Weißer sein. Die Mehrzahl der Heiligen war weiß. Weiß war die Farbe der Guten, auch der Engel, während der Teufel zumeist schwarz, dunkel wie ein „Wilder" dargestellt wurde. In der von den Erbauern der Igreja de Nossa Senhora do Rosário dos Pretos gewählten „Sprache" der Kunst kündet sich bereits der Abbau der Ideologie des „weißen Gottes" an: Das Antlitz der Gottesmutter, Nossa Senhora Aparecida, war tiefschwarz. Santo Antônio do Categenó, Santa Efigênia und andere Heiligengestalten des Volkskatholizismus waren schwarz wie Ebenholz. Damit hatte man bewusst an die Tradition der bekannten Darstellung der Allegorie der drei Könige auf kunstvoll bemalten azuleijos angeknüpft. Die Szenen der via crucis mit ihren schwarzen Figuren von Christus bis zu Pilatus allerdings wurden erst in jüngerer Zeit auf Veranlassung Albérico Ferreiras, einer der führenden Persönlichkeiten der Pastoral do Negro in der Bruderschaft, in dem Gotteshaus angebracht. Die Gemälde stammen von einem unbekannten Künstler. Der Leidende und sein Gefolge sind schwarz, ihre Gewänder entsprechen denen der camponeses von heute. Die herkömmliche Hellenisierung oder auch der Orientalisierung der Hauptpersonen des Evangeliums ist überwunden: „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns...", auch in Bahia; und dies auch im Vollzug des Kultes selbst, in der Missa da Consciência Negra, in der Missa de São Benedito und beim Festejo da Santa Bárbara. Wie in den Messen vieler Gemeinden auf dem afrikanischen Kontinent bewegen sich in der Igreja de Nossa Senhora do Rosário dos Pretos auf dem Pelourinho von Salvador die Frauen beim Offertorium ganz afrikanisch im Rhythmus des Tanzes zum Altar:
„Oh! Que coisa bonita, oh! Que coisa bonita
Deus Pai libertador, criar negra cor, oh! Que coisa bonita.
Oh! Que coisa bonita, oh! Que coisa bonita
Jesus é nosso irmão, sem separação, oh! Que coisa bonita.
Oh! Que coisa bonita, oh! Que coisa bonita
Mãe por Deus escolhida, negra aparecida, oh! Que coisa bonita."
Jamile Barbosa do Carmo, 1972 in Cruz das Almas geboren, studierte von 1993 - 1997 an der Kunstakademie der Bundesuniversität von Bahia (UFBA). Nach vierjähriger Berufstätigkeit als Lehrerin für Kunsterziehung und zwei Spezialisierungskursen an der Universidade Federal da Bahia, Escola de Belas Artes erwarb sie 2002 den Magistergrad - Mestrado em Artes Visuais - nachdem sie eine wissenschaftliche Arbeit - Os Sígnos do Rosário, Arte e Religião na Formação de Identidades Culturais - vorgelegt hatte. Jamile do Carmo lebt seit 2003 als freischaffende Künstlerin in Nürnberg. Mit ihren Arbeiten war sie seitdem sowohl in Gruppen- als auch in Einzelausstellungen (u. a. in Nürnberg, Erlangen und Gelnhausen) vertreten.
Jamiles künstlerische Kreativität widerspiegelt die den Bahianern eigene kulturelle Amalgamierung, in der sich der besondere Charakter und die spezifische Geschichte der Afro-Brasilianer mit den Elementen eines interkontinentalen Prozesses der Verschmelzung zu einem neu erschaffenen kulturellen Universum verbinden. Bei den beigefügten Gemälden ist diese Intention deutlich zu erkennen. Das Spezifische, Subjektive, das der eigenen Sensibilität Entsprungene geht in einem rationalen, logischen Ganzen harmonisch auf. Die Freude am Individuellen, das tropisch Vitale, wird am Ende zu einer philosophischen Parabel.
Jamile do Carmo hat in einer Betrachtung über Die Symbolische Sprache versucht, ihre Kunst selbst so zu interpretieren:
„Auf dem Weg der Symbolischen Sprache, unter Berücksichtigung der Zeichen verschiedenster Kulturen wirft meine Kunst ihrem Betrachter Fragen auf: Wo und wie ist das Verhältnis zwischen Imagination und Identität? Wie nehmen wir, vielleicht sogar ohne es zu spüren, an der Entstehung und Entwicklung der Kulturen teil? Auf welche Art und Weise kann der Mensch mit seinen Mitteln seine Welt ausdrücken? Hier, wo Antworten geheim bleiben, schlägt uns die Kunst einen Weg vor, manchmal Umwege oder eine Begegnung... oder, wer weiß, vielleicht einen Blick in den Spiegel?"
Heinz F. Dressel

Freitag, 3. Oktober 2008

Rio de Janeiro: Vai descendo o pessoal dos morros


Todo mundo conhece o MST - Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra - enquanto o Movimento dos Trabalhadores Sem Teto, atuando principalmente em São Paulo, é menos conhecido. O MST surgiu como resposta à um problema já secular, da questão fundiária no Brasil. Da mesma forma, nos grandes centros urbanos surgiram diversos movimentos sociais, como, no Rio, a Frente da Libertação Popular - FLP - com o objetivo de enfrentar o grave problema do déficit habitacional na cidade mais bonita do mundo. Imagine-se que no Brasil já hoje fazem falta ca. de 8 milhões de moradias, apesar de que as ações realizadas pelo Ministério das Cidades já permitiam entregar 1,6 milhões de casas, sendo mais de 300 mil apenas no ano de 2006.
Falando do Rio, a seriedade do problema habitacional enxerga-se em cada passo que a gente faz. Já na trajetória entre o Aeroporto Internacional Antônio Carlos Jobim há uma série de favelas, inclusive, ao entrar na zona do centro urbano, o Morro da Providência. Foi justamente lá, onde os escravos, quando voltaram da guerra do Paraguai, subiram no morro e fizeram suas casas, já que eles não tinham onde morar. A saber, estava prometido a liberdade dos escravos que tinham ido na guerra, e também casas, mas nada disso foi cumprido. Os famosos voluntários da Pátria tinham que acampar-se nos morros. Deste modo, as primeiras favelas foram construídas pelos soldados que sobreviveram à sangrenta guerra do Paraguai. Acontece que hoje, 130 anos depois, o pessoal começa a descer dos morros.
Um marco importante das manifestações sociais que imergiam dos habitantes dos morros, via de regra pessoas das camadas econômicamente mais fracas, foi a ocupação de prédios abandonados e não devidamente utilizados pelos proprietários. Havia ocupações planejadas por organizações que chamaram-se, por exemplo Piste e uma outra Terra, Trabalho e Liberdade, e estas ocupações tomaram lugar justamente na base do Morro da Providência, que era o primeiro refúgio dos veteranos da guerra do Paraguai.
Recentemente registrou-se outra ocupação dum prédio da Rua Barão de São Félix, No. 110, chamada de ocupação Chiquinha Gonzaga, objeto situado perto da Central do Brasil. A ocupação foi planejada principalmente por militantes da FLP - Frente da Libertação Popular. A FLP planejou a ação durante vários meses, encontrando-se com os futuros moradores que estavam interessados em ocupar tal prédio, tratando-se de dividir as tarefas necessárias a fazer dentro da ocupação, por exemplo quem ia contestar onde fica o hidráulico, quem vai participar da comissão da elétrica, quem vai cozinhar e quem vai ficar na portaria e fazer o cadastro dos moradores interessados. No prédio da Chiquinha Gonzaga têm 64 famílias atualmente morando nos 64 quartos existentes. É óbvio que os moradores tornaram-se confrontados com condições muito precárias, já que o prédio por eles ocupado originalmente não foi planejado para uso doméstico. Inicialmente havia uma só cozinha para uma população de mais ou menos 200 pessoas. Não seria exagerado dizer que se trocava temporariamente um camarote na favela ou um abrigo público por outro tipo de mocambo.
O prédio pertencia ao INCRA - Instituto Nacional de Reforma Agrária. Segundo as informações de vizinhos, ele estava sem uso, abandonado há mais de 20 anos. Então foi este o raciocínio: Conforme a legislação vigorando no Ministério das Cidades, todo prédio ou casa precisa ter uma função social. É óbvio que um prédio abandonado há duas décadas não está cumprindo a sua função social. Por outro lado, na Constituição do país, é assegurado aos brasileiros o direito de ter uma moradia. Todo mundo sabe que muitos cariocas ou estavam morando na rua ou em abrigos ou moravam muito longe, mas nem tinham dinheiro para comprar uma passagem de ônibus para irem exercer qualquer trabalho no centro, onde há necessidade de mão de obra. Ou tinha pessoas cujo aluguel já estava muito caro, e eles tiveram de decidir: ou pagar aluguel ou comer! Negar a estas pessoas o direito de moradia, assegurado pela Carta Magna, seria tão ilegal como possuir um prédio abandonado, sem qualquer função social. Seria tamanha contradição. Neste background surgiu o lema dos ocupantes: SE MORAR É UM DIREITO, OCUPAR É UM DEVER!
Deve-se destacar que a ocupação - sendo ela autônoma, independente e autogerida - não é vinculada a nenhum partido para não ter que assumir idéias ou ideologias políticas, que não sejam genuinamente aquelas dos moradores. A ocupação, porém, tem relações com os Sindicatos. Muitos Sindicatos, como o dos metalúrgicos, dos bancários, de saúde, previdência e do trabalho ajudaram inclusive financeiramente. Um coletivo como aquele da Chiquinha Gonzaga, não aceita nenhum líder; tudo deve ser decidido por todos. Eles têm um fundamento com praxes anarquistas. A filosofia deles refleta-se no slogan: O POVO ORGANIZADO NÃO PRECISA DE ESTADO. É o coletivo que delibera as regras.
Patrícia Tomimura, uma psicóloga que colabora com os moradores da ocupação Chiquinha Gonzaga, ao prestar valiosas informações sobre o projeto, destacou o papel de um colaborador, o professor Jobson, que tem muita experiência na militância e que faz parte da frente de luta popular, preenchendo uma função de estratégia política. Acontece que, na história dos Zumbi dos Palmares, ocupação do prédio nº 53 da Avenida Venezuela, houve uma época em que a polícia estava ameaçando derrubar as portas e entrar e mandar todo mundo embora. Aí o Jobson foi lá na assembléia e falou: Que estratégias a gente pode usar? Antes de chegar a luta armada há muitas outras formas de lidar com estes problemas. Então ele chamou atenção: Num determinado programa de radio existe um espaço para a gente poder falar. Deve-se organizar pessoas capazes de falar lá sobre a situação da gente, afim de divulgar mais conhecimentos acerca dos problemas que os habitantes estavam vivendo na ocupação. Inclusive o Jobson sugeriu que se poderia construir um muro com os tijolos de forma que a polícia teria mais trabalho de derrubar. Isso foi a Realpolitik!
É muito interessante observar que as autoridades cariocas - a Prefeitura e Governo do Estado - mantiveram-se mais ou menos passivas. Parece, como observa a psicóloga, que o PT estando no poder, simplesmente não dificultou mais ainda um processo. E o prefeito, que não era do PT, portava-se em conformidade com a sua declaração expressada numa entrevista de jornal: Não interferiu, já que não considerava isto como a sua função. O próprio Governo Federal, que através do Ministério das Cidades intentava a revitalização do centro da cidade do Rio de Janeiro, tampouco mostrou vontade de interferir violentamente quando pessoas que moravam na rua decidiram ocupar um prédio abandonado. Tomou lugar uma ocupação, na madrugada de 9 de outubro, do No. 49 da Avenida Francisco Bicalho - prédio abandonado sem luz nem água, propriedade da companhia Docas do Rio. A construção foi tomada por umas 60 pessoas e chamada de Quilombo das Guerreiras. Seguiram trâmites jurídicos, mas não se chegou à uma confrontação violenta. Então, pelo que se observou no Rio, a polícia carioca não estava entrando pra matar, não estava entrando pra atirar. Já há algo como uma consciência da sociedade para os problemas mais graves do país: a escassez de terra e de residências, devido a injusta distribuição da terra - no interior - e do espaço - nas grandes cidades do Brasil. E as principais vítimas são as mesmas de sempre: os pobres, e dos pobres, como a estatística comprova, a grande maioria são os negros.
Heinz F. Dressel

Os Kaingang em Borboleta reclamam sua terra

Às margens da pequena cidade de Salto de Jacuí, situada na Serra do Botucaraí, há mais de 7 anos vivem 40 famílias do povo Kaingang, acampadas e empilhadas num terreno de 20 hectares, que faz parte da região de Soledade e que há séculos fora propriedade de seus antepassados. Os poderosos em Brasília, porém, não hesitam em declarar que os índios no país possuiriam até terra demais.
Os antepassados dos Kaingang, caçadores e pescadores, povoavam os bosques à margem direita do rio Uruguai. Originalmente eram chamados os coroados, pois mantinham uma tonsura, isto é, a cabeça calva cercada de uma coroa de cabelos. Parentes da etnia Guarani - nome que significa guerreiro - também eram gente beligerante, atacando freqüentemente outras aldeias.
Com a chegada dos conquistadores e dos irmãos da Companhia de Jesus, a sua vida mudou de maneira considerável. Devido a ensinamentos dos missionários e à introdução de gado vacum na região pelos Jesuítas, com o tempo tornaram-se ervateiros, explorando os ervais da região e transformando-se em plantadores de milho e mandioca ou pecuaristas.
No ano de 1750, em Madrid, iniciaram-se negociações para a demarcação definitiva das fronteiras entre as colônias da Espanha e de Portugal no além-mar. Antes de tudo, procurou-se a anulação das fronteiras hipotéticas do Tratado de Tordesilhas. Os soberanos dos dois países concordaram em substituir as fronteiras artificiais indicadas naquele tratado, por fronteiras naturais, ou seja, por fronteiras dadas, as vias fluviais e as serras. Na prática, isso significava a incorporação das Missões dos Sete Povos, ao lado oriental do rio Uruguai, ao território pertencente à coroa portuguesa.
Os indígenas não concordaram com esta solução que previa a sua transferência para o lado ocidental do rio Uruguai. Em 1753, os Guaranis impediram os funcionários da comissão mista da coroa de entrar na região dos Sete Povos para organizarem a evacuação do povo. Soldados de ambas as nações ibéricas tentaram castigar os índios pela rebelião, mas estes se defendiam, e em novembro de 1754 conseguiram uma trégua. Em 1756, porém, num novo ataque das forças coloniais unidas, estas obtiveram a vitória, destruindo totalmente as povoações indígenas e, em 1757, ocupando e destruindo também as Missões Jesuíticas.
Acontece que, após a expulsão dos Jesuítas no ano de 1759, a região localizada na Serra do Botucaraí, originalmente ocupada pelos indígenas das Missões Guaraníticas, que fugiram das reduções devastadas, tornou-se núcleo dum grupo de Kaingang que ocupou o Campo Comprido e a aldeia sobre a qual mais tarde foi instalada a Fazenda Borboleta.
Devido aos eventos apocalípticos nestas guerras guaraníticas, os guarani e kaingang se retiraram à procura de proteção na selva, onde por longas épocas puderam viver sua vida tradicional sem ameaças dos intrusos europeus.
Em 1801, a região dos Sete Povos foi incorporada definitivamente ao território brasileiro. Na intenção de progressivamente ocupar a região das Missões situada ao lado direito do rio Uruguai, então despovoada, o Imperador enviou um grupo de militares para explorar a fertilidade das terras. Fez parte deste destacamento o paulista Honorário Antônio José de Melo Bravo, que, devido a sua bravura, foi convocado para servir na guarda pessoal de Dom Pedro II. Quando este resolveu regalar vastos territórios riograndenses a cidadãos merecidos - entre eles militares destacados -, o Tte. de Melo Bravo recebeu uma sesmaria em que fundou a Fazenda Borboleta, um latifúndio de extensão enorme; mas quem havia perdido todo este território era a tribo Kaingang nesta região.
Ao estourar a revolução Farroupilha (1835/1845), o Tte. Melo Bravo integrou um regimento de Cruz Alta que foi ajudar a dar combate aos farrapos que tinham invadido Santa Catarina e proclamado a República Juliana. Após a guerra dos farrapos ele voltou à sua propriedade. Casado com uma moça Kaingang, seus filhos e netos espalharam-se na região, contraindo laços matrimoniais com outras famílias, misturando-se com indígenas, imigrantes europeus - portugueses (Melo) e alemães (Schneider) – particularmente com ascendentes das famílias Matos e Padilha de Melo. Os Kaingang que integram o grupo de Borboleta consideram o Tte. Cor. Melo Bravo seu herói civilizador.
No fim do século XIX e nos primeiros anos do século XX, a colonização alcançou as regiões situadas no Alto Jacuí, Santo Ângelo e Ijuí. Os açorianos chegados ao Brasil a partir da segunda metade do século XVIII assentaram-se em sua maioria no litoral catarinense e gaúcho. Destarte, o contato dos indígenas com os brancos havia sido mínimo até que chegaram os imigrantes europeus - alemães, italianos, russos e poloneses. Até então, quem vivia nos vastos territórios de propriedade exclusiva da coroa, sem povoados sequer, era uma população indígena semi-nômade, talvez ainda algumas centenas de pobres caboclos praticando uma primitiva agricultura de subsistência. Aí as empresas de colonização - valendo-se das regras estabelecidas pela Repartição Geral das Terras Públicas - começaram a vender milhares de glebas aos imigrantes, causando o problema dos bugres. A Lei da Terra de 1850 decretou que futuramente a aquisição de terra seria permitida somente por meio da compra e não mais por meio da posse, ou seja, da simples ocupação da gleba, como havia sido há séculos. Quem sofreu mais com esta nova legislação foi, além do caboclo, o índio. Agora, os papeis estavam invertidos, fazendo dos brancos os donos da terra, ao passo que os índios eram considerados intrusos. Aos olhos dos colonos, quem era considerado intruso não desejado, silvícola perigoso ou até animal negro sem qualquer utilidade foi o bugre e o caboclo. As autoridades estaduais, aplicando modelos bem conhecidos, concentraram os indígenas compulsoriamente em territórios muito limitados. Nos lugares onde os indígenas caçaram, pescaram e plantaram por séculos, encontram-se agora colonos que, com seus arados, profanam os antigos cemitérios dos bugres, despedaçando e quebrando as urnas de barro cozido que os Guaranis utilizaram para enterrar os restos mortais de seus ancestrais, que jazem em terra consagrada, como observou Egon Schaden. O governo concentrava os indígenas em reservas situadas em regiões remotas e abandonadas. Nos tempos da colônia, chamavam-se tais lugares aldeias, aldeamentos ou reduções; hoje em dia fala-se de reservas indígenas. No Rio Grande do Sul, estas reservas de índios, instaladas no começo do século XX, diminuíram passo a passo e sendo afinal totalmente dissolvidas. O resultado foi que os índios se transformaram ou em pequenos lavradores ou em gente sem terra. Os Guaranis oficialmente não possuem nenhum pedaço de terra. Assim, pela legislação, o processo histórico da desapropriação ou da roubalheira continua até nossos tempos. E ainda alguns políticos e administradores na Capital Federal opinam que o índio tenha até terras demais.
Enquanto isso, a descendência da comunidade de Borboleta reivindica, além do reconhecimento oficial de sua identidade indígena, os direitos territoriais que lhes são garantidos em decorrência de sua situação étnica e histórica. Na terra dos ancestrais há sítios míticos, entre os quais se destaca o cemitério Capitulino, que hoje representa uma referência a estes indígenas, pois seus capelães rezavam e cultuavam seus mortos. Estas rezas correspondem ao kiki, que se conhece dos Kaingang de outras regiões. Tudo isso comprova o direito legítimo do grupo comunidade Borboleta de reclamar que lhes seja retribuída sua propriedade, de onde muitos foram expulsos pelos terratenentes tiveram suas casas queimadas pelos fazendeiros brancos. O grupo manifestou-se em novembro de 1987, numa carta assinada pelo líder João Carlos Padilha e mais 25 representantes da comunidade, e enviada às autoridades competentes. Em 1990, o grupo ainda não havia sido atendido. Solicitou da FUNAI a delimitação e demarcação da terra indígena, pedindo auxílio de alimentação, medicamentos e materiais escolares para oitenta famílias. 1991, oito meses depois do processo ter sido arquivado, o caso foi retomado.
Naquele momento a comunidade ocupou uma porção de terra denominada Granja Oriental, com área de 823,76 ha, em poder do Banco do Brasil. Foi parcialmente ocupada com o objetivo de garantir a subsistência das famílias. O Cacique ou Líder Geral, Abílio Padilha da Silva, em nome da Assembléia da comunidade, logo se dirigiu às autoridades responsáveis, em ofício, onde esclareceu o posicionamento do grupo sobre a posse da Granja Oriental e sugeriu providências.
A Unijuí, que há duas décadas apóia a formação de estudantes da comunidade Kaingang, prepara professores bilíngües para o ensino dos filhos da etnia, ao lado do português também na língua sua da tribo. Na comunidade Borboleta trabalha um destes professores. Uma moça do grupo ora começa de estudar Pedagogia; outra escolheu o curso de Enfermagem oferecido pela Unijuí. Enviou-se um número de livrinhos didáticos ao professor da escolinha - A NOSSA LÍNGUA VIVE - editada pela editora mabase de Nueremberg! E o Cacique gosta de ler até a revista também nuerembergense: Reflejos!
Heinz F. Dressel